Mandy
Thriller / Action
USA / Belgien 2018 E/d 121min
Der Pazifische Nordwesten im Jahr 1983: Red Miller (Nicolas Cage) und seine Frau Mandy (Andrea Riseborough) leben abgeschieden in harmonischer, trauter Zweisamkeit im Wald. Ihr Leben wird aber von einem auf den anderen Tag zerstört, kurz nachdem der Kult-Anführer Jeremiah Sand (Linus Roache) auf Mandy aufmerksam geworden ist. Er beauftragt seine Anhänger Marlene (Olwen Fouéré) und Swan (Ned Dennehy), die ihm vollkommen ergeben sind, die Mandy in seine Sekte zu zwingen. Als sie sich jedoch widersetzt und Jeremiah damit vollkommen lächerlich macht, wird Mandy vor den Augen ihres liebenden Mannes, der sich gefesselt seinem Schicksal fügen muss, ermordet. Tief erschüttert hat Red daraufhin nichts anderes mehr im Sinn, als den Tod seiner Frau zu rächen. Er schmiedet eine Axt, schnappt sich eine Armbrust – und los geht’s…
Nach dieser Zusammenfassung der Handlung könnte man leicht auf die Idee kommen, so einen Film wie „Mandy“ doch schon hundertmal gesehen zu haben. Warum also der ganze Hype nach der Premiere beim Sundance Filmfestival? Weil man mit dieser Vermutung maximal danebenliegt! Zunächst einmal ist „Mandy“ nämlich, auch wenn vom Plot über das Poster bis hin zu Cages aktueller Filmauswahl alles darauf hindeutet, absolut kein Trash im Sinne von Videothekendreck, sondern fast schon als experimentell-avantgardistisch zu bezeichnende Leinwandkunst. Deshalb begeistert „Mandy“ eben auch nicht nur Gorefans, sondern etwa auch die Besucher beim ehrwürdigen Filmfestival in Cannes.
„Mandy“ ist eben keiner dieser inzwischen massenhaft produzierten Meta-Filme, in denen das Grindhouse-Genre „Machete“-mässig einfach nur ein wenig ironisch gebrochen wird – halt so für den schnellen Spass zwischendurch. Stattdessen hat Cosmatos die Ästhetik des Horrorkinos der Siebziger und Achtziger (inklusive des Videotheken-Bodensatzes) ganz, ganz tief in sich aufgesogen, sie dann noch mit unzähligen Covern von Heavy-Metal-Alben gewürzt, und sie schliesslich mit jeder Menge Nebelmaschinen, Rotlichtern, Stroboskopeffekten, Farbfiltern und vor allem dem grandios-grollenden Metal-Score von Jóhann Jóhannsson zu einer unvergleichlichen audiovisuellen Tour-de-Force verarbeitet. filmstarts.de |